pädagogikkunst

Schön, total schön, 2000. Ausstellung "Vorkultur", KX auf Kampnagel, Hamburg

in offgalerien gibt es ja leider keine bodyguards die die arbeiten umringen und mittels funkgerät mit kollegen kommunizieren, die einen halben meter weiter stehen. ich hätte mich selbst neben die arbeiten stellen müssen, das tat ich allerdings nie, seitdem ich mal daneben stand, als ein galeriebesucher das eisbärenfell überschritt und ich erst anfing zu schreien, als er schon drüber war.
der durchschnittsgaleriebesucher hat nämlich ein körper/raum-gefühl von 0,5 (auf einer skala von 1-10).

ich wollte immer modern sein in meinen arbeiten aber das einzige wozu es reichte war ein modernes material, mit dem ich auf konservativste weise umging. ich bin so konservativ – ich hatte beispielsweise nie eingeplant, dass die pädagogen unter den galeriebesuchern ihren kinder das erlebnis des knetzipfel platt schlagens ausgerechnet an meinen arbeiten nahebringen.

mit Schön, total schön! griff ich das allerdings wieder auf. eine installation für eine austellung die für kinder konzipiert war. es klappte vorzüglich. kinder und ihre ehrgeizigen eltern setzten sich in die braune lache, gniedelten herum und zwei kritiker-hühner auf einem fingierten heizungsrohr darüber sprachen alle 50 sekunden ein lob aus.