ein lied in jeder lebenslage

Serenade (Version I), 2000. Aufbau im Atelier

die alten bilder wieder. es gab ein bild, das ich meiner mutter gemalt hatte als sie sehr traurig war. ein sehr trauriges bild. eine lachende sonne mit einer spitzen nase, darunter schilf mit pompesel und ein sumpf aus dem ein molchartiges kerlchen traurig herausschaut. eine kugelschreiberzeichnung fastellfarben coloriert. um das grauen abzurunden stand drunter “es wird alles wieder gut!”
jedesmal wenn ich meine mutter besuche hängt da dieses grenzwertige bild und ich frage mich im stillen, was sie wohl meint, was es bedeutet.

ein gefühltes jahrhundert später, ich hockte vor dem alten grill in dem ich immer die knete weich machte, um zu vermeiden, dass die muskulatur meiner hände irgendwann aussieht wie die der plastik-superhelden meines sohnes, schaute in den eimer mit graubraunen knetresten und plötzlich – pock – war dieses bild in meinem kopf: brauner schlamm und ich mitten drin.