kunst in denen die kinder der künstlerinnen auftauchen hab ich immer verachtet. die armen kinder sind doch schon gestraft genug mit künstlern als eltern. die mühe könnten die sich doch als wiedergutmachende geste mal machen, sich selbst was auszudenken und statt ihre kinder zu verwursten.
nichts dagegen, wenn künstlerinnen ihre verkorksten familienverhälnisse outen, ihre muschis zeigen oder aufschreiben mit wem sie alles im bett waren, aber mit kindern als kunst-protagonisten hab ich ein problem.
mein eigenes kind hab ich immer versucht aus allem rauszuhalten. mir fällt zum beispiel auch kein grund ein, wieso man kleinkinder auf vernissagen schleppt. kunst wird nicht für kinder gemacht und solange sich mein kind nicht explizit für bestimmte ausstellungen interessiert nehme ich es nicht mit. ich muss meinem vierjährigen nicht zeigen wie sich die affenmenschen von bjarne melgaard fäuste in den arsch stecken und ich muss ihm auch nicht verständlich machen, wieso man kunst im museum nicht anfassen darf.
aber ich schweife wie immer ab. im frühjahr 1996 modellierte ich acht köpfe, sechs erfundene und zwei mir bekannte: mich und meinen sohn. soviel zum thema das eigene kind portraitieren.