taubenfamilie: skizzen

onkel aus: Skizzen für Taubenfamilie, 2000

zum singenden familienportrait gab es natürlich skizzen.
es ist aber nicht so, dass es zu allen dreidimensionalen arbeiten skizzen gibt. zwar zeichne ich beim nachdenken auch manchmal was auf, die realisierten plastiken entsprachen den zeichnungen am ende aber selten.

wobei zeichnung allerdings gut helfen kann ist beim erinnern: hatte der onkel, der kaninchenzüchter war, tatsächlich ähnlichkeit mit seinen kaninchen? welche form hatte nochmal der schädel der schwester und wie senfgurkenförmig war die nase des vaters wirklich?

fotos nur anzusehen würde zwar auch funktionieren aber sie abzuzeichnen, die schmalen lippen abzutasten, die kajalumrandeten augen mit der bleistiftspitze zu umkreisen, das lockt kurz mal all diese schlechten alten gefühle zurück, die sich aber wie über einen blitzableiter sofort wieder zurückziehen – über den bleistift zurück in die gesichter. da braucht es keine gleitmittel, keine traurige musik, es geht auch so, mit dem bleistift, hart und trocken.