als ich mal wieder ein atelier suchte geriet ich an einen investor, der gerade im begriff war, sich im damals noch „kunstlosen“ gängeviertel breit zu machen. er war in verhandlungen mit der stadt, wollte das viertel erwerben um dort überteuerten wohnraum umgeben von kunsthandwerk und delikatessen-geschäften zu platzieren.
eine marketing-tante, die auch ein paar semester kulturmanagement studiert hatte, sollte das mit der kultur übernehmen.
mir überliess man ein ladenlokal mit breiter fensterfrontmit um dort von aussen möglichst sichtbar ordentlich herumzukünstlern. in bester city-lage für lau – praktisch ein hauptgewinn.
nachdem ich eingezogen war fiel mir ein, dass ich arbeiten vor publikum eigentlich garnicht kann. ich hängte vorhänge auf, was nicht viel brachte, ich konnte dort nicht arbeiten.
um den immobilienjungs in ihren bemühungen um ihr kulturgeprägtes strassenbild trotzdem ein bischen entgegen zu kommen stellte ich die pickelkönigin und ein portrait meines alten kumpels jens förster ins fenster.
zwei wochen nachdem ich eingezogen war flog ich wieder raus.