alle paar jahrzehnte komme ich auf die idee, mal einen comic zu zeichnen. das ist dann wie mit kreuzworträtzeln: nach dem dritten bildchen fang ich an mich zu langweilen und gebe auf.
trotzdem liebäugle ich immer schon mit der comic-ecke und lieh mir ua. für die kaninchen in Alle Guten Geister die stielaugen von tex avery. wobei der ja nichtmal für comics steht sondern für trickfilm.
vor trickfilm hab ich mich auch immer gedrückt. knetmasse ist ja eigentlich prädestiniert für trickfilm und warscheinlich hab ich gerade deswegen nie einen gemacht. während des studiums besuchte ich sogar mehrere trickfilm-seminare, ua. einen storyboard-workshop bei priit pärn, den ich sehr verehre. trotzdem brachte ich es nie zu mehr bewegung als zu drehmotoren von conrad.
ich hatte mich entschieden, dass meine bilder still bleiben sollten und das schliesst auch eingefrorene bewegungen aus. sie dürfen stehen, liegen, sitzen und starren, hören, still vor sich hin weinen, schlafen oder tot sein. sprechen geht eigentlich nicht, dafür müssten sie ja die lippen bewegen, deswegen sprechen sie eben hinter vorgehaltener hand. ansonsten wird gesummt.
es gibt noch einen weiteren ort, wo meine arbeiten indirekt mit trickfilm zutun haben. das ist im kopf. bevor ich mich für ein bestimmtes bild entscheide schiebe ich, in gedanken, die figuren hin und her. sie werden plattgehauen, kriechen die wände hoch, an der decke entlang, fallen herab, drehen sich im kreis und wenn ich beschliesse, das könnte jetzt eigentlich so bleiben, wird trotzdem nochmal wieder alles verworfen. so lange bis sich irgendwann ein bild eingependelt hat.
je weniger man es der fertigen arbeit ansieht, was in der umkleidekabine los war, umso besser.
beim springenden paulsen konnte ich den auftritt offenbar kaum abwarten. er hat gewissermassen noch lockenwickler im haar.
Eine Reaktion zu “stille in der bewegung”
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