wenn felix und ich zusammen gassi gehen nennen wir das wandern. ich würde es auch spazieren gehen nennen, weil wir selten länger als 2 stunden am stück laufen, und wenn es nach mir ginge würden wir auch noch alle 30 minuten picknick machen oder irgendwo einkehren. ich bin eine große einkehrerin.
sowieso bin ich lieber in der zivilisation als im wald. felix liebt den wald, weil es dort immer kühl ist, ich dagegen bevorzuge flächen.
sowieso will ich lieber auf der strassenseite gehen wo sonne ist, felix im schatten.
während ich dorfstraßen liebe und mir vorstelle, ich lebte dort, will felix lieber schweigend seen umrunden.
wenn uns leute begegnen, labere ich die voll während felix daneben steht und sich wundert.
ich bin ein heimlicher fan von einkaufszentren in kleinstädten und hypermärkten an stadträndern – felix schaut sich lieber die architektur im regierungsviertel an und fragt mich ab, welche funktion die häuser haben (ich rate dann).
ich träume vom atelier mit garten. felix sagt: „du kannst aufs dorf ziehen, ich nehm die wohnung.“
letzte woche haben wir freunde in ihrer brandenburgischen datscha besucht. hinterher habe ich mal wieder auf ebay kleinanzeigen nach gärten mit datschas gestöbert. ich habe mir die fotos ganz genau angesehen. und plötzlich wurde mir etwas klar: alles sah leider sehr nach arbeit aus. und arbeit haben wir beide schon genug.
schön, wie wir uns einig sind.