ach und krach

meine nächtlichen träume handeln meistens in innenräumen. innenräume liegen mir ja, wie ich kürzlich schonmal erwähnte, auch im wachzustand sehr am herzen.

oft handeln meine träume an orten, die ich von früher gut kenne, wie die hfbk oder meine alte schule, eine gesamtschule in einer norddeutschen kleinstadt. beides waren riesige gewölbeartige, verschachtelte kisten, mit mehr oder weniger schalen gefühlen behaftet, durch die ich mich nun, im schlaf nochmal durcharbeiten muss.

in beiden schulen soll ich irgendwelche prüfungen nachholen und schaffe es trotz oder wegen meines forgeschrittenen alters immer nur mit ach und krach.

oft handeln meine träume auch in den unterirdischen gängen der u-bahn, wo ich das richtige gleis nicht finde. oder in flughäfen, wo ich zu spät am gate erscheine. oder in den umkleidekabinen des schwimmbades meiner kindheit, im traum inzwischen umgebaut zu einem hotel mit feuchten mehrbettzimmern. und am ende des ganges, hinter der glastür, beginnt ein einkaufszentrum. 

oder ich träume von meiner alten ateliergemeinschaft, wo ich eine garagenartige parzelle beziehen darf aber irgendwas stimmt mit dem raum nicht und ich beschwere mich, dass ich so nicht arbeiten kann.

keine pointe.

gewölbe

seitdem ich psychopharmaka nehme sind meine träume interessanterweise viel deprimierender als vorher. dank der tabletten empfinde ich das zum glück aber garnicht so. im gegenteil, es ist einfach wahnsinnig viel los. und je langweiliger coronabedingt mein leben, desto wilder träume ich.

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wie ich radiere

mit dem radieren ist es bei mir wohl so ähnlich wie man es von geburten sagt: die schmerzen sind so schlimm, dass man sich schwört, es nie wieder zu tun – und anschliessend vergisst man sie.

so habe ich mich vor ein paar jahren schon einmal etwas intensiver mit radierung beschäftigt. wer hier hin und wieder mitliest erinnert sich vielleicht. hier hatte ich damals etwas darüber notiert, so sah mein atelier aus und so und so die drucke. 2012 war das.

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leises gebrüll im weissen raum und die wartemarke

mein neues atelier ist mal wieder eine ziemliche absteige. die wände sind aus pappe und die böden mit braunem packpapier ausgelegt. es gibt keine fenster aber ein riesiges tor, was die eine längsseite des ateliers zur strasse hin öffnet. wenn das tor offen ist steht man praktisch auf der strasse. die passanten könnten herein kommen und damit sie das nicht tun habe ich mehrere lagen aus packpapier von der decke runter gehängt.
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